Geschäfte
Paris atmet Handel. In keiner anderen Stadt verschmelzen Tradition und Moderne, Luxus und Alltäglichkeit, Kunst und Kommerz so nahtlos wie in den Straßen der französischen Hauptstadt. Die großen Pariser Kaufhäuser – jene prächtigen «Kathedralen des Konsums», die Émile Zola in seinem 1883 erschienenen Meisterwerk «Au Bonheur des Dames» (Das Paradies der Damen) so lebendig beschrieb – stehen noch heute als Monumente einer Revolution des Einzelhandels, die im 19. Jahrhundert die Stadt veränderte und die Welt beeinflusste.
Doch Paris ist mehr als nur die glitzernden Paläste auf dem Boulevard Haussmann. In jedem der 20 Arrondissements pulsiert der Handel: Vom versteckten Keramikatelier im 11. Arrondissement über das besonders bei Asiaten beliebte Haushaltswarengeschäft von Marin Montagut in der Rue Madame im 6. Arrondissement – ein Kabinett voller handbemalter Glaswaren, Schreibwaren und Pariser Schätze, dessen gleichnamiger Inhaber uns in seinem Buch «Verborgene Schätze in Paris: Die schönsten Traditionsgeschäfte und Manufakturen der Stadt» durch das zeitlose Paris führt. Bis zu «unserem» Épic(erie) an der Ecke des Marché Saint-Germain mit seinem kulinarischen Sortiment, das weit über das Angebot eines typischen Supermarkts hinausgeht.
In diesem Kapitel begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise durch die Handelswelt und Manufakturen von Paris. Wir wandeln auf den Spuren Zolas durch die historischen Grands Magasins und erkunden die berühmten Passagen, die Walter Benjamin in seinem 1935 begonnenen Werk «Das Passagen-Werk» als Mikrokosmos des modernen städtischen Lebens analysierte – von der eleganten Galerie Vivienne bis zur geschäftigen Passage des Panoramas.