Le Paris-Brest: Hochgenuss aus Haselnuss
- Klaus Lintemeier
- 5. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Unsere Top 3
Ein Paris-Brest ist ein Hochgenuss. Es besteht aus einem waagerecht aufgeschnittenen Ring aus Brandteig (Pâte à Choux), der mit einer Crème Patissière aus Haselnusskrokant («Le praliné») gefüllt und mit Mandelblättchen und Puderzucker bestreut wird.
Der französische Konditor Louis Durand aus Maisons-Laffitte erfand im Jahr 1910 diesen Klassiker der französischen Patiserie. Er wurde von dem seit 1891 stattfindenden Fahrradrennen Paris–Brest–Paris inspiriert. Die runde Form soll an einen Fahrradreifen erinnern.
Paris-Brest zählt zu unseren Götterspeisen. Über die Jahre haben wir dutzende verschiedene Interpretationen probiert – von traditionellen Rezepten bis hin zu modernen Variationen. Nach all diesen Verkostungen möchten wir unsere drei (aktuellen) drei Favoriten:
Top 1:
Brasserie Dubillot
Die Brasserie gehört zu «La Nouvelle Garde», einer französischen Restaurantgruppe in Paris, die 2019 von Charles Perez und Victor Dubillot gegründet wurde. Das Herzstück des Konzepts liegt in der Wiederbelebung der authentischen französischen Brasserie-Kultur.
Bei unserem ersten Besuch der Brasserie Dubillot im Jahr 2024 erlebten wir eine Überraschung. Das Restaurant liegt in der Rue Saint-Denis 222 im 2. Arrondissement. Was uns dort erwartete, übertraf alle Erwartungen: Patisserie-Kreationen, die selbst berühmte Maître pâtissiers in den Schatten stellten.
Überrascht und fasziniert von dieser außergewöhnlichen Qualität sprachen wir einen Mitarbeiter an. Seine Antwort löste das Rätsel: In der benachbarten Rue de Tracy betreibt La Nouvelle Garde eine eigene Pâtisserie, die ausschließlich für die gesamte Restaurantgruppe produziert. Bedauerlicherweise bleibt diese Manufaktur dem direkten Verkauf an Endkunden verschlossen.
Das Besondere an diesem Paris-Brest liegt in seinem konsequenten Konzept: Piemont-Haselnüsse bestimmen jeden Aspekt dieser Kreation. Von der Pâte à Choux bis zur Füllung durchzieht der intensive Nussgeschmack das gesamte Gebäck. Höhepunkt ist eine samtige Haselnusssauce, die wie ein roter Faden alle Komponenten miteinander verbindet und mit jedem Bissen den Genuss steigert.



La Nouvelle Garde betreibt in Paris mittlerweile vier Brasserien. In jeder Brasserie bekommt man das selbe Paris-Brest:
Brasserie Bellanger (Paris 10. Arrondissement) - das erste Restaurant, eröffnet 2019
Brasserie Dubillot (Paris 2. Arrondissement) – eröffnet 2021
Brasserie Martin (Paris 11. Arrondissement)
Brasserie Des Prés (Paris 6. Arrondissement
Top 2
Le Tout-Paris
Die Brasserie «Le Tout-Paris» ist ein mit einem Michelin-Stern ausgezeichnetes Restaurant im 7. Stock des Cheval Blanc Hotels am Quai du Louvre Nummer 8 im 1. Arrondissements. Das Restaurant bietet eine magische Panoramaaussicht von der Terrasse. Unter der Leitung von Arnaud Donckele führt Küchenchef William Béquin diese moderne und wundervolle Brasserie.
Maxime Frédérics Paris-Brest zeigt die Essenz dieses Klassikers in Perfektion. Die Pâte à Choux erreicht jene goldbraune Röstung, die den charakteristischen nussigen Eigengeschmack des Brandteigs hervorhebt.
Das Besondere liegt in der Haselnusscreme: Anstatt der typisch schweren, buttrigen Konsistenz präsentiert sich hier eine außergewöhnlich leichte, fast luftige Füllung. Diese Textur hebt sich von herkömmlichen Paris-Brest ab und verleiht dem Dessert eine neue Leichtigkeit. Trotz der luftigen Konsistenz bleibt der intensive Haselnussgeschmack vollständig erhalten.

Top 3
Pâtisserie Michalak
Michalaks Paris-Brest überzeugt uns auf ganzer Linie. Die Crème Mousseline glänzt mit intensiven, gerösteten Haselnuss-Aromen. Das Croustillant sorgt für die ideale Balance der Texturen - knusprig, wo es sein muss, cremig, wo es hingehört. Wenn Christophe Michalak nur den knusprigen Nussboden in Tüten verkaufen würde, hätte er unseren Lieblingssnack erfunden.
Trotz der Reichhaltigkeit wirkt das Gebäck nie schwer. Die handwerkliche Präzision zeigt sich in jedem Detail, von der perfekt aufgeschlagenen Crème, über den Brandteig bis zur Füllung. Die Kakaonote durch das dünne Blatt aus dunkler Schokolade ergänzt die Haselnuss elegant. Michalak verzichtet auf übermäßige Süße in der Crème, was dem Paris-Brest mehr Balance verleiht.
Michalak beweist einmal mehr, warum er zu Frankreichs Top-Konditoren gehört. Bei diesem Paris-Brest passt vor allem die Textur. Wir kaufen immer in der Rue du Vieux Colombier Nummer 8 im 6. Arrondissment, direkt am Place Saint-Sulpice.

Vielen Dank fuer die Tips!